Der Nussknacker
von Andreas · 22. Dezember 2017
Die Geschichte der Nussknacker aus dem Erzgebirge
Quelle: handwerkskunst.net
Die dekorativen Nussknacker aus Holz gibt es schon seit dem 18. Jahrhundert.
Nachdem im sächsischen Erzgebirge die Silberminen ausgebeutet waren und der Bergbau nicht mehr als finanzielle Lebensgrundlage dienen konnte, sattelten auch in dieser Region viele ehemalige Bergarbeiter und Handwerker in den Bereich des Kunsthandwerks und Spielzeugmacher um. So begannen sie im 19.Jahrhundert, neben den anderen weltweit berühmten Traditionsobjekten erzgebirglicher Volkskunst (Schwibbögen, Pyramiden, Räuchermänner), auch Nussknacker herzustellen.
Durch die Technik des Drechselns konnten damals recht schnell größere Stückzahlen von Nussknackern zu erschwinglichen Preisen angefertigt werden. Somit erreichten die Figuren schnell einen hohen Bekanntheitsgrad.
Als Erfinder der ersten Nussknacker aus dem Erzgebirge gilt Wilhelm Friedrich Füchtner aus Seiffen.
Er schuf die figürliche Darstellung nach dem Vorbild eines Bilderbuches: König Nussknacker und der arme Reinhold, das Dr. Heinrich Hoffmann im Jahr 1851 herausgegeben hat.
Dieses Buch erzählt eine rührende Geschichte: zur Weihnachtszeit wird ein kranker Junge aus ärmlichen Verhältnissen im Traum von einem Nussknacker durch eine Spielzeugwelt geführt. Als der Junge am nächsten Morgen aufwacht, findet er die Spielsachen aus dem Traum unter dem Weihnachtsbaum wieder und wird gesund.
Diese Geschichte stellt zum ersten Mal einen Bezug zwischen der Weihnachtszeit und einem figürlichen Nussknacker her.
Zur Bedeutung der Nussknacker
Mit einem aus Holz gefertigten Nussknacker aus dem Erzgebirge können keine wirklichen Nüsse geknackt werden, er ist vielmehr als Spielzeug und als Sinnbild traditioneller Weihnachtsdekoration gedacht.
Die traditionelle Darstellung des Nussknackers aus dem Erzgebirge steht ursprünglich allgemein für die Vertreter der Obrigkeit (Könige, Soldaten), deren Gesetze und Regeln den damals durch den Wegfall der Einnahmen aus dem Bergbau arg gebeutelten Erzgebirglern sprichwörtlich manch harte Nuss zu knacken gaben.
Nussknacker aus dem Erzgebirge sollten in ihrer Darstellung Respekt einflößen, vor allem durch den oft grimmigen Gesichtsausdruck und die riesige Mundöffnung.
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